Das Ohmsche Gesetz – Grundlagen, Anwendungen und typische Fehler
Das Ohmsche Gesetz gehört zu den wichtigsten mathematischen Beziehungen der Elektrotechnik. Es verbindet die drei zentralen Größen Spannung, Strom und Widerstand miteinander und ermöglicht damit die Analyse und das Verständnis nahezu jeder einfachen elektrischen Schaltung – von der LED bis zur industriellen Steuerung.
Grundlagen des Ohmschen Gesetzes
Das Ohmsche Gesetz beschreibt den linearen Zusammenhang zwischen Spannung U, Strom I und Widerstand R. Es gilt für sogenannte ohmsche Verbraucher, also Bauteile, bei denen sich Spannung und Strom proportional zueinander verhalten.
Die Grundformel
Umformen der Formel
R = U / I
Dreiecksregel (grafische Merkhilfe)
Physikalische Bedeutung der Größen
Spannung U (Volt)
Die elektrische Spannung ist der „Druck“, der Ladungen antreibt. Ohne Spannung fließt kein Strom.
Stromstärke I (Ampere)
Der Strom entspricht der Menge an Ladungen, die pro Sekunde durch einen Leiter fließen.
Widerstand R (Ohm)
Der Widerstand gibt an, wie stark ein Material den Stromfluss bremst. Er hängt ab von:
- Material (Kupfer, Eisen, Kohle)
- Länge des Leiters
- Querschnitt
- Temperatur
Temperaturabhängigkeit des Widerstands
Der Widerstand vieler Materialien ändert sich mit der Temperatur.
Metalle (z. B. Kupfer)
Kohlenstoff, NTCs
Deshalb kann das Ohmsche Gesetz bei stark erhitzten Bauteilen abweichen.
Grenzen des Ohmschen Gesetzes
Das Ohmsche Gesetz gilt nur für Bauteile, deren Verhalten linear ist. Nicht-ohmsche Bauelemente verhalten sich anders.
Nicht-ohmsche Verbraucher:
- Dioden / LEDs – besitzen Schwellspannung
- Glühlampen – Widerstand steigt bei Erwärmung
- Motoren – induktive Effekte
- NTC/PTC – Widerstand stark temperaturabhängig
Strom-Spannungs-Kennlinie eines ohmschen Widerstands
Ohmsche Widerstände zeigen eine lineare Beziehung zwischen Spannung und Strom. Die Kennlinie ist eine Gerade.
Graphisch: eine Gerade durch den Ursprung (0,0).
Großer Widerstand → flache Gerade.
Kleiner Widerstand → steile Gerade.
Das Ohmsche Gesetz in Schaltungen
In realen Schaltungen arbeitet man selten mit einem einzelnen Widerstand. Reihen- und Parallelschaltungen verändern die Ströme und Spannungen.
Reihenschaltungen
- Strom überall gleich
- Spannung teilt sich auf
- Rges = R1 + R2 + …
Parallelschaltungen
- Spannung überall gleich
- Zweigströme unterschiedlich
Gemischte Schaltungen
Teile zuerst identifizieren → dann Gesamtwiderstand → dann Ströme → dann Spannungen.
Leistungsberechnung
Über das Ohmsche Gesetz lassen sich die drei Leistungsformeln ableiten:
P = R · I²
P = U² / R
Damit kannst du prüfen, ob ein Bauteil überlastet wird.
Praxisbeispiele
1. LED-Vorwiderstand
5 V Versorgung, LED benötigt 2 V und 20 mA.
2. Spannungsfall über Widerstand
Durch einen 47 Ω Widerstand fließen 120 mA.
3. Strom durch einen 1 kΩ Widerstand an 24 V
15 Aufgaben zum Ohmschen Gesetz
Pro Aufgabe ist genau eine Antwort korrekt.
