Reihengruppenschaltungen

Grundlagen

Reihengruppenschaltungen – Aufbau, Verhalten und Berechnung

Reihengruppenschaltungen gehören zu den häufigsten Schaltungsformen in der Elektrotechnik. Sie bestehen aus einer Kombination aus Reihenschaltungen und Parallelschaltungen innerhalb eines Netzwerks. Solche Mischschaltungen kommen in nahezu allen Geräten, Installationen und Prüfungsaufgaben vor.

Kurz gesagt
Eine Reihengruppenschaltung ist eine Schaltung, in der einzelne Gruppen (meist Parallelzweige) hintereinander in Reihe geschaltet sind.
Aufbau

Wie ist eine Reihengruppenschaltung aufgebaut?

Der typische Aufbau besteht aus:

  • mindestens einem Reihenabschnitt,
  • gefolgt von einem oder mehreren Parallellästen,
  • danach wieder einem Reihenabschnitt usw.

Eine vereinfachte Darstellung:

R₁
R₂
R₃
R₄

Die Kunst besteht darin, solche Schaltungen schrittweise zu vereinfachen.

Berechnung

Wie berechnet man Reihengruppenschaltungen?

Das Vorgehen erfolgt immer in drei Schritten:

  1. Parallele Gruppen zusammenfassen
    → Den Ersatzwiderstand jeder Parallelgruppe bestimmen.
  2. Die ersetzten Gruppen als Serienbauteile weiterbehandeln
    → Reihenergebnisse werden addiert.
  3. Ströme und Spannungen berechnen
    → In Reihen gilt: Strom überall gleich.
    → In Parallel gilt: Spannung überall gleich.

1. Parallelwiderstand berechnen

1 / Rers = 1/R₂ + 1/R₃ + …

2. Serienabschnitte addieren

Rges = R₁ + Rers + R₄
Beispiel

Beispielrechnung

Gegeben ist folgende Reihengruppenschaltung:

  • R₁ = 50 Ω
  • Parallelzweig: R₂ = 100 Ω, R₃ = 300 Ω
  • R₄ = 150 Ω
  • Uges = 24 V

1. Parallelwiderstand berechnen

1/Rers = 1/100 + 1/300 = 0,01333…
Rers = 75 Ω

2. Gesamtwiderstand

Rges = 50 + 75 + 150 = 275 Ω

3. Gesamtstrom

Iges = U / R = 24 / 275 = 0,087 A

4. Stromverteilung in der Parallelgruppe

I₂ = 24 / 100 = 0,24 A
I₃ = 24 / 300 = 0,08 A
Wichtig
Die Summe der Parallelströme ergibt den Strom durch die Gruppe:
I₂ + I₃ = 0,32 A (vor der Reduktion zur Seriendarstellung!)
Praxis

Praktische Messung: Spannung und Strom

Bei Reihengruppenschaltungen misst man:

Spannung

  • zwischen den Punkten eines Zweiges
  • über jeder Einzelkomponente
  • über jedem Parallelzweig

Strom

  • seriell → überall gleich
  • parallel → teilt sich gemäß Widerständen

Kontrollieren mit Kirchhoff

Σ U = Uges
Σ I = Iges (nur außerhalb des Parallelzweigs)
Fehlerquellen

Typische Fehler

  • Falsche Zuordnung von Reihen- und Parallelbereichen
  • Vergessen, Parallelgruppen zuerst zu reduzieren
  • Vertauschte Strom- und Spannungsgesetze
  • Zu frühes Runden bei Zwischenwerten
Merke
Immer zuerst die Struktur der Schaltung erkennen – erst dann rechnen.
Aufgaben

15 Aufgaben zu Reihengruppenschaltungen

Pro Aufgabe ist genau eine Antwort korrekt.

1. Was kennzeichnet eine Reihengruppenschaltung?
Nur Reihenwiderstände
Kombination aus Reihen- und Parallelabschnitten
Nur parallele Strompfade
Reine Leistungsanpassung
2. Was gilt in einem Parallelzweig immer?
Der Strom ist überall gleich
Der Gesamtwiderstand ist maximal
Es fließt kein Strom
Die Spannung ist in jedem Zweig gleich
3. Wie berechnet man den Gesamtwiderstand eines Serienabschnitts?
Alle Widerstände addieren
Alle Widerstände multiplizieren
Nur den größten Widerstand berücksichtigen
Den Kehrwert der Summe der Kehrwerte bilden
4. Wie wird der Ersatzwiderstand einer Parallelgruppe berechnet?
Rges = R1 + R2
Rges = R1 − R2
1/Rges = 1/R1 + 1/R2
Rges ist immer 0
5. Was passiert mit dem Gesamtwiderstand, wenn man einen weiteren Parallelzweig hinzufügt?
Er bleibt gleich
Er kann nicht berechnet werden
Er steigt immer an
Er wird kleiner
6. Wie verhält sich der Strom in einer Reihenschaltung?
Er teilt sich auf
Er ist überall gleich groß
Er ist immer 0 A
Er fließt nur im größten Widerstand
7. Was passiert in einem Parallelzweig mit kleinerem Widerstand?
Es fließt weniger Strom
Die Spannung sinkt
Es fließt mehr Strom
Der Strom wird konstant gehalten
8. Was muss man tun, bevor man Ströme in einer Reihengruppenschaltung berechnet?
Parallelgruppen zu Ersatzwiderständen zusammenfassen
Die gleichen Widerstände markieren
Alle Ströme schätzen
Die Schaltung umzeichnen
9. Wovon hängt die Stromverteilung in einem Parallelzweig ab?
Von der Kabellänge
Von der Gesamtspannung der Quelle
Vom größten Widerstand im gesamten Netzwerk
Vom Verhältnis der Zweigwiderstände
10. Welche Aussage ist korrekt?
In jeder Reihenschaltung gibt es mindestens zwei Parallelzweige
Der Gesamtwiderstand kann nie größer als der größte Einzelwiderstand sein
In einer Serienschaltung addieren sich Spannungsabfälle
Ströme können nicht gemessen werden
11. Wie verhält sich der Gesamtstrom einer Reihengruppenschaltung?
Er ist in allen Reihenabschnitten gleich
Er ist in jedem Abschnitt unterschiedlich
Er hängt nur vom kleinsten Widerstand ab
Er wird durch Parallelgruppen nicht beeinflusst
12. Was ist der erste Schritt der Analyse?
Alle Bauteile numerisch sortieren
Parallele und serielle Abschnitte identifizieren
Den Strom zuerst messen
Den größten Widerstand entfernen
13. Welche Formel gilt für eine gemischte Schaltung?
Uges = I1
Rges = R1 / R2
Iges = Uges · Rges
Rges = Rserie + Rparallel(ers)
14. Welcher Fehler passiert am häufigsten?
Zu große Spannung gewählt
Falsche Strommessbereiche
Parallelgruppen nicht zuerst zusammengefasst
Nur Serienabschnitte berechnet
15. Wie überprüft man seine Berechnungen?
Mit Kirchhoff: Summe U und Summe I prüfen
Man misst nur am kleinsten Widerstand
Man verdoppelt jeden Wert
Man ignoriert Parallelzweige

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